Das hört sich komisch an?
Der Gebrauch von Samplern und Synthesizern in Bezug auf die Erstellung von besonderen Sounds oder Spezialeffekten in der Oper ist seit 1990 mein Arbeitsbereich geworden. Hierbei wende ich meine Erfahrung als Programmierer von Sounds in der lyrischen / klassichen Musik an.
Meine Arbeit besteht, kurz gesagt, darin, seltene Instrumente oder Spezialeffekte wiederzugeben oder zu kreieren, und das nicht mit Hilfe eines Recorders, sondern mit einem Keyboard, welches die "Verwaltung" der Sounds (weitaus zuverlässiger) sowie den Transport des Instrumentes in hohem Maße erleichtert.
Ein Sampler kann somit ein platzraubendes Instrument, wie zum Beispiel eine Orgel, oder seltene Instrumente, wie eine Glasharmonica ersetzen, sowie eine besondere Stimmung, wie z.B. eine freie Regulierung der Temperatur eine Tonleiter ermöglichen. Desweiteren kann der ausführende Musiker mit der Intensität seines Anschlages entscheiden, welchen Ton er sich auf einer bestimmten Taste wünscht, da es möglich ist, zwei oder mehrere Töne auf derselben Taste anzuschlagen.
Auch der preisliche Vorteil ist nicht von der Hand zu weisen, da die Vermietung von Samplern un Keyboards konkurrenzfähiger und sehr viel vorteilhafter ist, als die von echten Instrumenten.
Ein gutes Beispiel ist der Anfang des dritten Aktes der Oper "Tosca", mit dem berühmten Glockenkonzert, das üblicherweise von mehreren Tubular Bells, die sich hinter den Kulissen befinden, ausgeführt wird. Diese Glocken können durch einen einzigen Sampler ersetzt werden, dessen Audioausgänge an vier oder mehr Lautsprecherboxen angeschlossen werden, aus denen die verschiedenen Klänge, in extrem realistischer Form, kommen (vergessen wir nicht die Tatsache, das die gesamplten Glocken nicht Tubular Bells sondern richtige Kirchenglocken sind, genauso, wie der Komponist es präzisiert hat und mehr noch: sie sind perfekt gestimmt!).
Oder versuchen Sie sich vorzustellen, ein Gewitter zu "spielen": der Anfang und das Ende absolut "im Takt", mit der Möglichkeit, die Intensität und Lautstärken der Töne zu variieren, wobei Sie immer den Gesten des Dirigenten folgen und nicht Angst haben müssen, daß die gute, alte Windmaschine klemmt und stehenbleibt.